Internationaler Tag der biologischen Vielfalt

Auch in diesem Jahr zeigt sich der Wonnemonat Mai wieder einmal von seiner besten Seite: nachdem in den Frühjahrsmonaten das Leben vor unserer Haustür langsam und in kleinen Schritten zu erwachen schien, zeigt es sich inzwischen vielerorts in voller Pracht und Blüte. Auch in vielen Mooren zeigt sich gerade ein wunderschönes Naturschauspiel - tausende von strahlend weißen, wuscheligen Punkten wiegen sich hier im Wind – die Samenstände des Wollgrases. Wie passend, dass in dieser prachtvollen Zeit – alljährlich am 22. Mai - auch der Internationale Tag der Biodiversität gefeiert wird. Doch leider gibt es nicht nur Gründe zum Feiern, denn die biologische Vielfalt auf unserer Welt, die sich aus der Vielfalt der Lebensräume, der Vielfalt der verschiedenen Arten sowie der innerartlichen Diversität zusammensetzt, nimmt dramatisch ab. Bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten drohen in den nächsten Jahrzehnten insbesondere aufgrund der Aktivität des Menschen auszusterben, wenn sich die bisher eingeschlagene Entwicklung weiter fortsetzt. Dies ist kein losgelöstes Problem, welches uns Menschen gar nicht betrifft – vielmehr bildet die biologische Vielfalt die Basis unseres Lebens, und garantiert uns so grundlegende Dinge wie etwa sauberes Wasser, fruchtbare Böden oder gesunde Pflanzen und Früchte zum Ernten. Der zunehmend dramatische Verlust der Biodiversität bedroht also langfristig die menschliche Existenz auf diesem Planeten und ist neben der „Klimakrise“ eines der großen globalen Umweltprobleme, welches es zu lösen gilt.

Um auch auf regionalen Ebenen einen kleinen Beitrag gegen diesen Trend zu leisten, setzt die Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven verschiedene Projekte zum Erhalt und der Förderung der Biologischen Vielfalt um – sie bekommt hierfür unter anderem Mittel von den Landkreisen Friesland und Wittmund sowie der Stadt Wilhelmshaven. „Mit diesem Geld haben wir weitere Fördermittel eingeworben, und zusammen mit verschiedenen Partnern biodiversitätsfördernde Maßnahmen umgesetzt, wie die Herrichtung eines Winterquartiers für Fledermäuse oder die Anlage von Gewässern. Solche Projekte zur Förderung der biologischen Vielfalt in der Region werden auch zukünftig geplant und umgesetzt“ berichtet Thomas Linß, Mitarbeiter der Stiftung im Bereich Biodiversität. Dr. Ilka Strubelt, Geschäftsführerin der Stiftung fügt hinzu. „Auch die Arbeit unseres neuen Bereiches, der Ökologischen Station Jade, trägt zur Förderung der Biodiversität in den von uns betreuten Europäischen Schutzgebieten bei. Ein bedrohter Lebensraum, für den wir in unserer Region beispielsweise eine besondere Verantwortung haben, sind die Moore.“ Anlässlich des diesjährigen Tages der Internationalen Biodiversität wird die Naturschutzstiftung alle Interessierten in diesem Sommer zudem zu einer naturkundlichen Exkursion im Landkreis Wittmund einladen. Ort und Datum werden noch bekannt gegeben. Darüber hinaus ist dieser feierliche Tag vielleicht auch ein schöner Anlass, einmal auf eigene Faust nach draußen zu gehen und bewusst zu entdecken, welche Vielfalt und Schönheit vor der eigenen Haustür wartet – wie etwa die vielen verschiedenen Vogelarten im Wattenmeer und angrenzenden Gebieten, die rufenden Frösche im Teich um die Ecke, oder auch die ganz speziellen Lebensräume in unseren Mooren.

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