Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta zu Besuch

Auf Einladung des Wittmunder Landrats Holger Heymann, stattete Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta im Rahmen ihrer Sommerreise auch der Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven, dem Naturschutzhof Wittmunder Wald e.V. sowie dem Waldkindergarten Wittmund einen Besuch ab. Am Ende des Rundgangs zeigte sie sich sichtlich beeindruckt: „Ich bin überzeugt, dass dies ein echter Zukunftsort ist. Ich bin tief berührt, was hier alles auf die Beine gestellt worden ist. Außerdem habe ich erfahren, dass hier die Pioniere des Niedersächsischen Weges zu finden sind. So wie hier Landwirtschaft und Naturschutz interdisziplinär zusammenarbeiten, ist ein echtes Zeugnis gelebter Demokratie. Auch wenn es unterschiedliche Standpunkte gibt, kann ein Konsens gefunden werden.“

Die stellvertretende Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung, Iris Woltmann, hatte Andretta die Arbeitsschwerpunkte der Stiftungsarbeit vorgestellt, zu denen die Entwicklung artenreicher Grünlandflächen genauso gehört, wie Gewässerrenaturierungen, oder die Neuanlage von Gewässern auf Grünlandflächen. So sei bereits ein echter Libellen-Hotspot entstanden. „Auf Flächen in Leerhafe haben wir vor einigen Jahren ein flaches Gewässer mit Inselstrukturen angelegt. An sonnigen Tagen kann man dort viele verschiedene Libellenarten beobachten, die mit ihren artistischen Flügen bezaubern. Ein echter Gewinn für die Artenvielfalt“, schwärmt Woltmann.

Günter Lüken, als Vorsitzender des Landvolks im Kuratorium der Stiftung unterstrich seinerseits wie froh die Landwirte sind, Teil der Stiftung zu sein. „Wir Landwirte erhalten die Kulturlandschaft zwischen Watt und Wald und ich sehe es als meine Aufgabe, zwischen Landwirten und Naturschützern zu vermitteln, um mehr aufeinander einzugehen.“

Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung und Verwaltungsdezernent des Niedersächsischen Forstamts in Neuenburg, Tido Bent, betonte die gelungene interkommunale und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Verbänden, Institutionen und Behörden und sieht den Niedersächsischen Weg des Umweltministeriums als Weiterführung und Unterstützung der Stiftungsarbeit, auf deren Geschichte er kurz einging. Für ihn ist ein Zitat von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es,“ Leitspruch für die Stiftungsarbeit, die gerade in den letzten zwei Jahren sehr an Momentum gewonnen hat.

Aber die Naturschutzstiftung bietet auch jungen Wissenschaftler*innen eine Basis, um praktische Erfahrungen machen zu können. So hat Corinna Pyrlik im letztem Jahr auf den Flächen der Naturschutzstiftung  Kartierungen der dort lebenden Brutvögel, der Vegetation sowie der Biotoptypen für ihre Masterarbeit durchgeführt, die sie im Rahmen des Internationalen Studiengangs Technische und Angewandte Biologie der Hochschule Bremen erarbeitet. Sie erklärte anhand verschiedener Gräser die Vielfalt der Wiesen hier in Friesland und Ostfriesland. Ihre Faszination für die Gräser war spürbar und blieb auch Andretta nicht verborgen: „Nie wieder werden wir achtlos an Gräsern vorbeigehen,“ entfuhr es ihr spontan.

Zuvor hatte Gerda Freese den von den Johannitern geführten Waldkindergarten vorgestellt. Dort können Kinder im Alter von drei bis sechs die Natur mit allen Sinnen kennenlernen. „Denn nur, was ich kenne, das liebe ich, und nur was ich liebe, das schütze ich,“ zitierte sie den berühmten Verhaltensforscher Konrad Lorenz. Begeistert hat Andretta auch die Arbeit des Naturschutzhofes mit seinen besonderen Lernorten wie Jurte, Feuerplatz und Blockhütte: „Dieser Lernort ist tatsächliches Lernen am Ort. Wo, wenn nicht hier, können Kinder und Jugendliche lernen, die Natur zu achten und schätzen. Absolut spannend, was es hier zu entdecken gibt.“

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