Neue Ökologische Station unter dem Dach der Naturschutzstiftung

Erfolgreicher Natur- und Artenschutz muss vor Ort umgesetzt werden. Um das möglich zu machen, werden in Niedersachsen 15 neue Ökologische Stationen entstehen. Die neueste für den Nordwesten wird von der Naturschutzstiftung Region Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven aufgebaut und betrieben, wie die Landesregierung jetzt bekannt gegeben hat. In der Naturschutzstiftung, der Stadt und den Landkreisen ist die Freude darüber groß.

„Es ist ein großer Gewinn für die Region und für die Stiftung, dass wir hier zukünftig eine Betreuung unserer Natura 2000-Gebiete anbieten können. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit der Stiftung und den unteren Naturschutzbehörden ist es gelungen, eine Förderung für unser Konzept zu bekommen,“ freut sich Dr. Ilka Strubelt, die Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung, die im letzten Jahr gemeinsam mit den unteren Naturschutzbehörden das Konzept für die Ökologische Station Jade entwickelt hat.

Die Landkreise Wesermarsch, Wittmund und Friesland sowie die Stadt Wilhelmshaven beabsichtigen zusammen mit der Naturschutzstiftung eine interkommunale Zusammenarbeit hinsichtlich der Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten und der Umsetzung des Niedersächsischen Weges. Bei der Zusammenarbeit geht es konkret um den Aufbau der Ökologischen Station Jade, die neben der Betreuung der Natura 2000-Gebiete als Dachorganisation für die Umsetzung weiterer Aufgaben im Rahmen des Niedersächsischen Weges dienen soll.

„Die Ökologischen Stationen werden eine feste Größe in der Vor-Ort-Betreuung der Gebiete sein,“ sagte Umweltminister Olaf Lies. „Sie unterstützen die unteren Naturschutzbehörden in ihrer Arbeit bei der Planung, Umsetzung und Monitoring notwendiger Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen in den Schutzgebieten. Ihre Aufgabe ist es dabei, mit allen Akteuren vor Ort zu kooperieren, neue Ansätze auszuprobieren und insgesamt die Pflege und Entwicklung voranzutreiben. Und das nicht ausschließlich in Schutzgebieten, sondern auch in der Fläche. Das ist ein großer Wurf für den Natur- und Artenschutz in Niedersachsen.“

Die Ökologische Station Jade wird künftig verschiedene Vogelschutz- und FFH-Gebiete betreuen. Neben Kartierungen von Arten und Lebensräumen werden vor allem Entwicklungsmaßnahmen für die Gebiete geplant und durchgeführt. Die Schwerpunkte der Station liegen auf den Vogelschutzgebieten am Jadebusen und im Wangerland sowie den Teichfledermaushabitaten und Mooren.

Sven Ambrosy, Landrat Friesland: „Der Kreistag des Landkreises Friesland hat letztes Jahr dem Konzept zum Aufbau einer ökologischen Station zur Teilumsetzung des Niedersächsischen Weges einstimmig zugestimmt und ich freue mich, dass dieses jetzt umgesetzt werden kann. Durch die ökologische Station erhalten wir eine wichtige Unterstützung für die Umsetzung unserer Managementpläne für die FFH- und Vogelschutzgebiete und können zudem die Kooperationen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft weiter stärken und ausbauen“.

Holger Heymann, Landrat Wittmund: „Der ‚Wittmunder Weg‘ genießt nunmehr durch diese Entscheidung auch in Hannover die angemessene Anerkennung. Zugleich wird die wertvolle Arbeit der bestehenden Ökologischen NABU Station Ostfriesland weitergeführt werden. Für die Schutzgebiete in unserem Landkreis besteht somit die Chance, die gute Entwicklung weiter voranzutreiben. Wenn wir es schaffen die Arbeit ganz im Geist der Stiftung fortzuführen, wird es nur Gewinner geben: Die Landnutzer, die Natur, die Gesellschaft und natürlich uns als Stiftung.“

Carsten Feist, Oberbürgermeister Wilhelmshaven: „Seit vielen Jahren schon findet in unterschiedlichen Bereichen, so auch im Naturschutz, in unserer Region eine erfolgreiche kreisübergreifende Zusammenarbeit statt. Die Naturschutzstiftung FRI- WTM-WHV ist hier im Besonderen zu erwähnen. Dass die Stiftung nun auch Träger der Ökologischen Station „Jade“ wird und sich die Nachbarn der Wesermarsch angeschlossen haben, ist ein starkes Zeichen für den Ausbau gemeinsamen Handelns. Ich freue mich, dass unser Konzept überzeugt hat und die Förderung nun den Weg für die Ökologische Station „Jade“ freimacht.“

Stephan Siefken, Landrat Wesermarsch:„Es freut mich, dass das Umweltministerium mit der Förderzusage für die ökologische Station Jade die naturräumliche Bedeutung des Küstenraums mit seinen Grünlandflächen erkannt hat und das gemeinsam erarbeitete Konzept würdigt. Nun geht es darum, die wertvollen Flächen durch die Station mit der Stiftung, den Naturschutzbehörden der Landkreise und den bewirtschaftenden Betrieben zu sichern und zu entwickeln. Ich bin mir sicher, dass durch die Arbeit der ökologischen Station sowohl die Akzeptanz als auch die Wirksamkeit für Maßnahmen im Natur- und Umweltschutz gesteigert wird“.

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