Ökologische Station Jade erfasst Libellenfauna
Die Ökologische Station Jade führt derzeit eine umfassende Erfassung der Libellenarten in verschiedenen Gebieten in der Region Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven-Wesermarsch durch. Eines dieser Gebiete ist das Spolsener Moor im Landkreis Friesland. Das Spolsener Moor ist ein europäisches Schutzgebiet in unserer Region. Es ist eines der wenigen Moore, das nicht großflächig abgetorft wurde. Damit ist es ein Refugium für viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Die Arbeit der Ökologischen Station Jade zielt darauf ab, diese Artenvielfalt zu erfassen, zu schützen und zu erhalten.
Bei der Erfassung der Libellenarten konzentriert sich die Ökologische Station auf zwei verschiedene Methoden. Zum einen werden Exuvien gesammelt, die leeren Larvenhüllen der Libellen, die an Pflanzen oder anderen Strukturen im Wasser befestigt sind. Diese Exuvien liefern wichtige Informationen über die Anwesenheit und Verbreitung der Libellenarten im Spolsener Moor. Darüber hinaus werden adulte Libellen (Imagines) bestimmt, also ausgewachsene Tiere, die bereits ihre endgültige Form erreicht haben. Diese werden im Feld identifiziert und dokumentiert. „Auf diese Weise können wir das Artenspektrum der Libellen im Spolsener Moor erfassen. So haben wir unter anderem bereits die Arten Nordische Moosjungfer und Kleine Moosjungfer nachweisen können“ freut sich der Schutzgebietsbetreuer Tobias Pelz, der aktuell die Kartierungen durchführt. „Beide Arten benötigen einen sehr speziellen Lebensraum: stehende Gewässer in Übergangs- und Hochmooren und Moorseen mit Bereichen die reich an Torfmoosen sind. Solche Lebensräume sind selten geworden.“
Die Ergebnisse der Untersuchung werden in den kommenden Wochen ausgewertet und dienen als Grundlage für die Planung und Umsetzung weiterer Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen im Spolsener Moor.
Die Ökologische Station Jade, die zu Beginn des Jahres unter Trägerschaft der Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven die Arbeit aufnahm, arbeitet eng mit den zuständigen Naturschutzbehörden, den Flächennutzer*innen und anderen Interessengruppen zusammen, um die Erkenntnisse in den Schutz und die nachhaltige Entwicklung des Gebiets einzubringen. Die Finanzierung erfolgt über eine Förderung durch das Land Niedersachsen. „Die Arbeit unserer Schutzgebietsbetreuer, zu denen auch der Biologe Tobias Pelz gehört, ist ein weiterer wichtiger Schritt für unsere Schutzgebiete“ sagt Dr. Ilka Strubelt, die Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven und Leiterin der Ökologischen Station Jade. „Eine auf Langfristigkeit angelegte Gebietsbetreuung ist wesentlich für den erfolgreichen Lebensraum- und Artenschutz“.