Olaf Lies übergibt 403.000 Euro Förderung für die Ökologische Station Jade an Naturschutzstiftung
Niedersachsenweit werden 15 neue Ökologische Stationen eingerichtet. Eine davon auch im Nordwesten. Unter Trägerschaft der Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven wird diese Station auch den Landkreis Wesermarsch umfassen. Die Förderung der Ökologischen Stationen ist Teil des „Niedersächsischen Weges“, der eine Vereinbarung zwischen Politik, Naturschutz und Landwirtschaft für mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz ist.
Der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies überbrachte den Förderbescheid von 403.000 Euro persönlich am Samstag, 24.09.2022 in Varel und zeigte sich glücklich darüber, dass nun endlich in der Umweltpolitik auch präventiv gearbeitet werden kann: „Wir haben oft zu lange gewartet, bis etwas passiert ist, das ist nun vorbei. In einem kleinen Expertengremium unter Einbeziehung von Landwirtschaft und der Umweltverbände haben wir dieses Gesetz erarbeitet. Wir haben uns an der Praxis orientiert, und wir wollten Schutzgemeinschaft und Schutzgebiete nicht trennen.“ Durch das Gesetz wird Umweltförderung nun zuverlässig und langfristig festgelegt. Jedes Jahr sollen 100 Millionen Euro niedersachsenweit für Artenvielfalt auf Wiesen und Weiden, Insektenschutz, Schutz von Wiesenbrütern und Feldvögeln, und Uferschutz investiert werden.
„Im Grunde haben wir das in (Ost)-Friesland ja schon lange so gehandhabt. Die Ökologische Station ist jetzt die Chance, selbst etwas zu entwickeln – und zwar regionsspezifisch, denn Niedersachsen ist so vielfältig. Wir wollen nichts von oben verordnen, sondern gemeinsam Modelle entwickeln, die funktionieren.“ Dabei machte Lies deutlich, dass die Landwirte bei der Umsetzung eine gesellschaftspolitische Leistung erbringen, für die sie selbstverständlich auch bezahlt werden müssen.
Holger Heymann, Vorstandsvorsitzender der Naturschutzstiftung und Landrat des Landkreises Wittmund, erinnerte daran, dass es auch Olaf Lies mit zu verdanken war, dass die Naturschutzstiftung 2006 gegründet wurde. „Lebensräume machen vor Kreisgrenzen nicht halt, das war ein Grundgedanke bei der Gründung der Naturschutzstiftung, und das ist jetzt wieder der Grund, weshalb auch die Wesermarsch mit zum Gebiet der Ökologischen Station gehört.“
„Der Grundgedanke des Niedersächsischen Weges war uns von Anfang an vertraut. Bereits seit ihrer Gründung wird in der Stiftung interdisziplinär zusammengearbeitet. Hier sitzen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Naturschutz, Landwirtschaft, Forst und Jagd an einem Tisch.“ so Iris Woltmann, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung, die am Samstag in Varel gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Holger Heymann den Scheck von Minister Lies entgegennahm.
Die Ökologische Station Jade wird künftig verschiedene Vogelschutz- und FFH-Gebiete mit einem Umfang von 18.000 Hektar betreuen. Neben Kartierungen von Arten und Lebensräumen werden vor allem Entwicklungsmaßnahmen für die Gebiete geplant und durchgeführt. Die Schwerpunkte der Station liegen auf den Vogelschutzgebieten am Jadebusen und im Wangerland sowie den Teichfledermaushabitaten und Mooren. „Es ist ein großer Gewinn für die Region und für die Stiftung, dass wir hier zukünftig eine Betreuung unserer Natura 2000-Gebiete anbieten können. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit der Stiftung und den unteren Naturschutzbehörden ist es gelungen, eine Förderung für unser Konzept zu bekommen,“ freut sich Dr. Ilka Strubelt, Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung, die im letzten Jahr gemeinsam mit den unteren Naturschutzbehörden das Konzept für die Ökologische Station Jade entwickelt hatte.
Während des Termins übergab Olaf Lies auch die Ernennungsurkunde für die Biodiversitätsberatung an die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die Landwirtschaftskammer hat dafür den Biologen Stephan Schroer eingestellt, der sich u.a. um die Themen Pflege und Entwicklung von Wallhecken im südlichen Friesland sowie Randstrukturen in der Kulturlandschaft kümmern wird.