Renaturierung in den Driefeler Wiesen

Im Naturschutzgebiet Driefeler Wiesen zwischen Zetel und Steinhausen tut sich was: Bagger und Schlepper modellieren die Landschaft und verlagern Erde. Thomas Linß von der Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven (FWW) steht in Gummistiefeln in den Driefeler Wiesen im Wasser und erklärt die Erdarbeiten vor Ort: „Die Driefeler Wiesen sind ein Naturschutzgebiet, in dem eine naturnahe Kulturlandschaft geschützt werden soll, welche insbesondere auch durch ein Mosaik verschiedener feuchter Lebensräume geprägt ist. Das Ziel der Maßnahmen ist eine Vergrößerung und Verbesserung von derlei Lebensräumen in diesem von Grünlandnutzung geprägten Gebiet. Viele Arten, welche auf Feuchtlebensräume angewiesen sind, haben einen starken Rückgang in den letzten Jahrzehnten erlebt. Durch die Maßnahmen sollen nun insbesondere Libellen, Amphibien und verschiedene Vogelarten wie etwa die Bekassine in diesem Gebiet noch besser gefördert werden.“ Linß betreut für die Stiftung das Projekt Schaufenster Biodiversität, das aus sieben Maßnahmenkomplexen zur Förderung der biologischen Vielfalt besteht. Die Landkreise Friesland und Wittmund sowie die Stadt Wilhelmshaven haben die Naturschutzstiftung zentral mit der Förderung der Biodiversität beauftragt und stellen dafür jährlich Gelder zur Verfügung. Das Projekt wird zusätzlich gefördert durch Mittel aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung sowie durch die Barthel Stiftung aus Varel.

Im Gewässerdreieck Zeteler Tief – Woppenkamper Bäke im Naturschutzgebiet Driefeler Wiesen wurden in den letzten Wochen mit dem Bagger bestehende Gewässerstrukturen sanft erweitert und neue geschaffen. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Uferbereiche möglichst flach verlaufen, damit die Zugänge für u.a. Amphibien erleichtert sind und sich eine spezielle Vegetation entwickeln kann. Der Einbau regulierbarer Grabenstaue stellt zudem sicher, dass sich auf der gesamten Maßnahmenfläche höhere Wasserstände etablieren können.

Um herauszufinden, welche Bereiche sich am besten für eine Aufwertung eignen, wurden bereits im Frühsommer des Jahres Voruntersuchungen durchgeführt. Diese umfassten Boden- und Gewässeruntersuchungen sowie die Erfassung von Wasserständen. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse wurde dann die Detailplanung vorgenommen. Ebenso wird die Maßnahme durch eine Kartierung der Tierwelt (Amphibien, Libellen, Vögel) begleitet, um die Auswirkungen und den Erfolg der Maßnahme dokumentieren zu können.

„Übergeordnetes Ziel des Projektes ist die Förderung der biologischen Vielfalt in unserer Stiftungsregion. Wir arbeiten in verschieden Ökosystemen und mit verschiedenen Zielarten – das geht von Fledermäusen über Amphibien bis hin zu Insekten und von Gewässern über Grünland bis hin zu Wald.“ so Dr. Ilka Strubelt, Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung. Die Stiftung hat ein Konzept zur Förderung der biologischen Vielfalt für die Region erstellen lassen und setzt nun sukzessive verschiedene Maßnahmen um, denn, so Strubelt „Die Biodiversität ist bedroht und das betrifft uns alle.“

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