Tag der biologischen Vielfalt

Eine der großen Bedrohungen für die Menschheit ist der Verlust der Artenvielfalt weltweit. Schwerwiegende und zum Teil unumkehrbare Folgen sind das Resultat. Weltweit finden seit dem Jahr 2000 am 22. Mai unzählige Aktionen statt, die auf die Lage unseres Planeten aufmerksam machen. Der Tag erinnert an die im Jahre 1992 von den Vereinten Nationen beschlossene Biodiversitätskonvention. Sie wurde inzwischen von 196 Staaten ratifiziert.

Das Motto in diesem Jahr lautete: "We are part of the solution" – wir sind Teil der Lösung. „Der aktuell stattfindende Verlust der biologischen Vielfalt betrifft uns alle und findet weltweit statt, also auch hier in unserer Region. Wir vom Team der Naturschutzstiftung arbeiten daher in verschiedenen Projekten an der Förderung der Biodiversität. Ein wichtiger Baustein ist dabei immer die Information und Einbindung aller interessierten Menschen.“, so Dr. Ilka Strubelt, Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung FWW.

Die Naturschutzstiftung FWW und der Naturschutzhof zeigten deshalb am Pfingstsamstag im Wittmunder Wald den interessierten Besucher*innen Einblicke in die biologische Vielfalt der Region. Iris Woltmann, Gewässerökologin und Mitarbeiterin der Naturschutzstiftung, stellte verschiedene gewässerbewohnende Tiere, wie z.B. Haie aus der Nordsee oder auch die Seemaus, die eigentlich zu den Ringelwürmern gehört, vor. Auch ein Blick in das Innere der Fische war – aufgrund einer speziellen Färbemethode - möglich. Ebenso konnte ein Blick unter die Erde geworfen werden. Thomas Linß, Mitarbeiter der Naturschutzstiftung, hatte dafür verschiedene Bodentypen ausgestellt und verschiedene Bodenproben mitgebracht, die mittels der sogenannten Fingerprobe untersucht werden konnten. Zwei Stationen führten durch den Wittmunder Wald. Mit Ferngläsern und offenen Ohren wurden mit zwei Fachleuten die Vögel des Waldes erkundet. Auf der zweiten Exkursion, die in Kooperation mit den Landesforsten stattfand, konnte der Wittmunder Wald mit verschiedenen Sinnen wahrgenommen werden. Auf diesen Führungen wurden außerdem noch Naturmaterialien für ein entstehendes Mandala gesammelt, das auf eigene Art die Vielfalt des Waldes noch einmal vor Augen führte. Bei Roland Eichenbaum, NABU Wittmund, konnten die Besucher*innen sich informieren, was beim Bau von Nisthilfen zu beachten ist. An der Feuerstelle wartete Nicole Janssen vom Naturschutzhof mit ihrem Team mit einer großen Schale Lehm, aus der im Laufe des Tages viele kleine Samenkugeln mit Wildkräutern geformt wurden.

Zu den Besuchern gehörte auch der Wittmunder Landrat Holger Heymann: „Der Erhalt der Biodiversität ist zwingend erforderlich, um für uns und die folgenden Generationen die Lebensgrundlage zu sichern. Es ist daher sehr wichtig, dass wir uns dieses Themas als Landkreis, als Kreisbehörde angenommen haben und uns regelmäßig an die Notwendigkeit des Erhalts der Biodiversität als Aufgabe durch Veranstaltungen, wie dieser hier, erinnern. Der Ort im Wittmunder Wald ist gut gewählt. Wir müssen endlich erkennen: Nur wenn ein jeder bei sich anfängt, kann einer solchen Herausforderung zielführend und global begegnet werden. Wir sollten uns bewusst sein, welche Werte und Schätze wir hier besitzen und wie wir diese erhalten können.“ Nach dem gemeinsamen Rundgang mit dem stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Wittmund, Heinz Buss, waren sich beide einig, dass es gerade die echte Anschauung vor Ort und das persönliche Gespräch sind, die Veränderungen bewirken können. „Ich habe hier wieder so viele Dinge erfahren, die ich noch nicht wusste. Man geht immer schlauer nach Hause, wenn man hier war,“ betonte Buss, der es sich nicht nehmen ließ, eigenhändig eine Samenbombe anzufertigen.

„Alle können etwas für unsere biologische Vielfalt tun. Samenbomben aus regionalem Saatgut sind ein kleines Beispiel. Diese können leicht zuhause selbst angefertigt werden. Man benötigt nur etwas Lehm, Erde und Wildblumensamen. Nett verpackt sind dies hübsche Geschenke, die helfen unsere Umgebung für Wildbienen und andere Insekten attraktiver zu machen,“ erklärte Waldpädagogin Nicole Janssen vom Naturschutzhof, die diese Aktion betreute.

Die Landkreise Friesland und Wittmund sowie die Stadt Wilhelmshaven haben die Naturschutzstiftung zentral mit der Förderung der Biodiversität beauftragt und stellen dafür jährlich Gelder zur Verfügung. Neben anderen Projekten war diese Veranstaltung ein weiterer Baustein in dem Konzept der Naturschutzstiftung, die Biodiversität zu fördern und die Öffentlichkeit zu informieren.

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