Rotschenkel (Tringa totanus) - wertbestimmende Zugvogelart als Brut- und Gastvogel, Foto: Tobias Pelz

V64 Marschen am Jadebusen

V64 Marschen am Jadebusen

Grünland, Kleipütten, Wiesenbrüter und nordische Gänse

Schutzstatus und Größe:

Das Vogelschutzgebiet Marschen am Jadebusen (V64) hat eine Gesamtgröße von 7.712 ha. Das Schutzgebiet wird durch die Landschaftsschutzgebietsverordnung „Marschen am Jadebusen – West“ (LSG FRI 126) des Landkreises Friesland und durch die Landschaftsschutzgebietsverordnung „Marschen am Jadebusen – Ost“ (LSG BRA 027) des Landkreises Wesermarsch geschützt.

Lage und Kurzbeschreibung:

Das binnendeichs an den Jadebusen und damit an den Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ grenzende Gebiet gehört zur naturräumlichen Region Watten und Marschen bzw. naturräumlichen Haupteinheit Wesermarschen. Das Gebiet ist hauptsächlich durch Grünland- und Ackernutzung geprägt, wobei das Grünland deutlich überwiegt. Baumbestand fehlt nahezu gänzlich. Natürliche und anthropogene Gewässer wie die Jade und zahlreiche Kleientnahmestellen ergänzen die Habitatstrukturen.

Schutzzweck und Ziele:

Der Schutzzweck für das V64 liegt insbesondere in der Sicherung bzw. Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der wertgebenden Vogelarten. Dazu sollen u. a. die Vernetzungselemente und Flugkorridore zum Wattenmeer sowie die Grünlandbewirtschaftung erhalten werden. Weitere Ziele für das Gebiet sind der Erhalt der ehemaligen Kleiboden-Entnahmestellen als Vogellebensräume und die Entwicklung zu beruhigten Rast- und Brutgebieten mit Flachwasserzonen. Zudem liegt ein Fokus auf dem Erhalt und der Wiederherstellung strukturreicher Grabensysteme mit Röhrichtanteilen sowie der Einstellung möglichst hoher Wasserstände auf Teilflächen des Wiesenvogelschutzes.

Bedeutung:

Das Gebiet „Marschen am Jadebusen“ ist für Gastvogelarten des Offenlandes von hervorgehobener Bedeutung, welche sich aus der Nähe zum Nationalpark ergibt. Tausende Bläss- (Anser albifrons) und Nonnengänse (Branta leucopsis) nutzen das Gebiet als winterliches Rastgebiet. Die wertbestimmenden Gastvogelarten sind Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria), Löffler (Platalea leucorodia) und Nonnengans. Des Weiteren sind die Arten Blässgans, Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus), Großer Brachvogel (Numenius arquata), Lach- (Chroicocephalus ridibundus), Mantel- (Larus marinus), Silber- (Larus argentatus) und Sturmmöwe (Larus canus) sowie die Pfeifente (Mareca penelope) sind wertbestimmende Zugvogelarten als Gastvögel. Kiebitz (Vanellus vanellus) und Rotschenkel (Tringa totanus) sind wertbestimmende Zugvogelarten als Brut- und Gastvögel.